Akkreditierung der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz

1. Das Vorgehen bei der landesweiten Akkreditierung

AQAS wurde im Jahr 2006 von den vier Universitäten Kaiserslautern, Koblenz-Landau, Mainz und Trier sowie vom Wissenschaftsministerium Rheinland-Pfalz (MWWFK) damit beauftragt, sämtliche an der Lehrerbildung beteiligten Bachelor- und Master-Studiengänge zu akkreditieren.

Das Verfahren in Rheinland-Pfalz wurde im ersten Schritt durch eine Diskussion des Modells der Lehrerbildung eingeleitet. Charakteristisch für die Reform der Lehrerbildung in RLP ist, dass das Modell der Lehrerbildung in Zusammenarbeit von den vier Universitäten, dem zuständigen Ministerium und den Studienseminaren entwickelt worden ist.

Folgende Merkmale charakterisieren die gestufte Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz:

  • die Erarbeitung von verbindlichen curricularen Standards für die Ausbildung („Kerncurricula“) für Fachwissenschaften und für die Bildungswissenschaften,
  • die Stärkung der Fachdidaktiken (als Teil des Fachstudiums),
  • ein duales Studien- und Ausbildungskonzept, in dem von Beginn des Studiums an theoretische und schulpraktische Studien miteinander verbunden werden, sowie
  • die Einrichtung von Zentren für Lehrerbildung an den Universitäten, in denen Vertreterinnen/Vertreter der jeweiligen Hochschule und der Studienseminare zusammenarbeiten.
Strukturschema

Das Modell der Lehrerbildung galt im Akkreditierungsverfahren als „gesetzt“. Auch aufgrund dieser Festlegung verzichtete das Ministerium auf die Entsendung eines eigenen Vertreters, der ansonsten – wie in den KMK-Vorgaben vorgesehen – an den Begutachtungen hätte teilnehmen können.

Ziel der Modelldiskussion war es, einen Überblick zu den Strategien und Maßnahmen der Universitäten hinsichtlich der Umsetzung zu gewinnen und einen Referenzrahmen für die Begutachtung der Fächercluster an den Universitäten zu entwickeln. Eine zentrale Gruppe von GutachterInnen, die später auch an der Akkreditierung der Studienprogramme mitgewirkt hat, hatte die Aufgabe, sich mit den Spezifika des Modells vertraut zu machen. Diese Gutachtergruppe diskutierte in einer eintägigen Sitzung Strukturmerkmale des Modells mit VertreterInnen der Universitäten und des Ministeriums. Es erfolgte in diesem Verfahrensschritt keine Akkreditierung des Modells, da […]